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Pipifax am Bikini-Haus
Die Toiletten sind ein Geheimtipp im neuen Luxushotel 25hours am Bikini-Haus

Drei Dinge muss man wissen: 1. Reservieren. 2. Humus probieren. 3. Hinteres Klo benutzen. Nein, die Dachterrasse im 10. Stock des Hotels 25hours mit Restaurant „Neni“ und „Monkey Bar“ direkt neben dem Bikini-Haus ist längst kein Geheimtipp mehr. Viel besprochen, viel gelobt – und wegen der Touri-Dichte inzwischen von manchem Hipster wieder von der Liste gestrichen. Der Andrang derjenigen, die einfach nur mal gucken wollen, ist zeitweise so groß, dass ein junger Herr mit Headset und Designeranzug die Reservierung schon unten abfragt, so dass man nicht mal mehr zum Fahrstuhl kommt.

Wer es schafft, kämpft sich häufig trotzdem durch ein Meer der Staunenden auf der Suche nach dem schönsten Horizont.

Hilft nur die Toilette. Eingeweihte drücken sich ein wenig im chic-schwarzen Eingangsbereich des Sanitärbereichs zwischen Bar und Restaurant herum – denn nur von der hinteren Toilette bietet das Panoramafenster bis zum Boden den Blick über Affengehege, Siegessäule, bis weit in den Nordosten der Stadt. Da bleibt man gern ein bisschen länger sitzen, genießt, ganz allein, ganz in Ruhe, trotz des leichten Unwohlseins: „Wenn ich die sehe, könnten die mich doch auch...?“ Nein, sagen die Eingeweihten, ist alles verspiegelt. Ist es nicht, sagte eine Zeitung mit großen Buchstaben und holte das Teleobjektiv heraus. Nicht ganz so blickdicht wie gedacht, sagt das Hotel. Es werden nun Hinweiszettel aufgehängt und es wird nach einer „kreativen Lösung“ gesucht.

Ob es nun leerer wird? Zumindest die Herumdrücker in den Örtlichkeiten könnten verschwinden. Ob die dafür unten im Zoo zunehmen? Wohl eher nicht. Man braucht schließlich ein Ticket (13 Euro) und eine sehr gute Kamera. Für so manchen Spanner vielleicht doch ein wenig zu viel Aufwand.

Der Tagesspiegel, [20.07.2014]